
Kronen Zeitung
ÖFB-HOFFNUNG ZEIGT AUF
Old-Firm-Schreck auch im Notizbuch von Rangnick
„Absolute Klasse dieser Bursche!“ oder „Ein großartiger Spieler, der genau weiß, wo das Tor steht.“ Beim Dundee Football Club überschlagen sich die Fans aktuell mit Lobeshymnen für einen 19-jährigen Österreicher. Sein Name: Oluwaseun „Seun“ Adewumi.
Mit seinen Toren in der schottischen Premiership zuletzt gegen die Rangers und Celtic machte sich die Burnley-Leihgabe auch bei den Riesen aus Glasgow zum Thema. Zudem steht er nach seiner Teilnahme am Perspektivspieler-Lehrgang im letzten Sommer längst auch im Notizblock von Ralf Rangnick.
Die markante Frisur verrät jugendliche Begeisterung, aber im Abschluss wirkt er abgebrüht, wie ein alter Hase. Danach lässt sein Torjubel als Markenzeichen derzeit Schottland rätseln. Was hat es damit auf sich? „Der ist gemeinsam mit meinen Freunden entstanden und hat zwei Teile: Ich bin kein Lautsprecher, darum den Mund zuhalten. Die Geste mit dem Finger der anderen Hand heißt, dass in der Ruhe die Kraft liegt und sich Alles im Kopf abspielt“, lacht Seun (die beliebte und allseits verwendete Kurzform seines Vornamens) im Gespräch mit der „Krone“.
Bei Rapid aussortiert
Der rasante Aufstieg des Wiener Sturmtanks mit nigerianischen Wurzeln („dort bin ich auch geboren aber nach wenigen Monaten ging es mit der Familie zurück nach Wien“) verblüfft, aber der englische Traditionsverein Burnley wusste genau, warum man in Sommer 2024 rund eine halbe Million Euro nach Floridsdorf überwiesen hat. An den FAC, wo der Stern des Rekordtransfers aufgegangen ist. Ein Abstecher in den Rapid-Nachwuchs brachte ihm den U12-Meistertitel ein. „Aber später wurde ich unter Corona aussortiert, weil die Verantwortlichen sagten, dass ich noch nicht soweit bin“, erinnert sich Adewumi.
Zurück im 21. Bezirk gab es dann den Aufstieg in den Profi-Fußball. Im Mai 2022 debütierte Seun als 17-Jähriger beim FAC und durfte sich über die Vize-Meisterschaft in der 2. Liga freuen. Danach ging es weiter steil nach oben: Nach nur einem Einsatz im ÖFB-U19-Team der Sprung ins U21-Nationalteam, wo er im September 2024 beim 2:0-Sieg in Bosnien gleich einen Assist beisteuerte. Im Oktober dann sein erster Ligatreffer für Dundee gegen Kilmarnock, gefolgt vom Traumtor Anfang Dezember gegen Motherwell und nun die Gala-Auftritte gegen die Old Firm-Giganten.
„Beeindruckend!“
In der Vorwoche nach seinem Tor beim 1:1 gegen die Rangers zum „man of the match“ geadelt: Kein Wunder, dass Dundee noch vor seinem überlegten Treffer am Dienstag beim spektakulären 3:3-Heimremis gegen Celtic seinem Leihvertrag mit Burnley bis zum Saisonende verlängerte. „Dark Blues“-Chefoach Tony Docherty schwärmt von seinem Legionär aus Österreich: „Er bringt Tempo, Energie und Qualität für die vorderste Front mit. Sein Auge für das gegnerische Gehäuse ist beeindruckend.“
Dies musste zuletzt auch ein weltberühmter Torhüter-Name zur Kenntnis nehmen: Celtic-Keeper Kasper Schmeichel, Sohn von United-Legende Peter Schmeichel, hatte gegen den raffinierten Abschluss des Goalgetters keine Chance. Es folgte (natürlich) der Adewumi-Torjubel: Mund zu und Finger an den Kopf! Jetzt weiß auch Schmeichel Junior, wer das ÖFB-Juwel im schottischen Oberhaus ist.
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